Bericht der
Geschäftsführung

Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen und gesamtwirtschaftliche Entwicklung

In Deutschland schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 preisbereinigt um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die Wachstumsraten blieben damit insgesamt weit hinter den Erwartungen zurück, vor allem aufgrund einer schwächelnden Industriekonjunktur, nachlassender Exportdynamik und einer zurückhaltenden privaten Konsumnachfrage. Die Inflationsrate sank im Vergleich zu den Höchstständen der Jahre 2022 und 2023 deutlich, blieb aber mit durchschnittlich etwa 3 % im Jahresverlauf oberhalb des von der Europäischen Zentralbank angestrebten Zielwerts. Der Arbeitsmarkt blieb insgesamt robust.

Die Energiewirtschaft stand 2024 weiterhin im Spannungsfeld zwischen Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Preisstabilität. Nach den extremen Preisausschlägen in den Jahren 2022/23 normalisierten sich die Energiepreise 2024 weitgehend. Der Ausbau der erneuerbaren Energien machte Fortschritte – insbesondere im Bereich Photovoltaik. Die Windenergie an Land hatte hingegen mit Genehmigungs- und Akzeptanzproblemen zu kämpfen. Der Netzausbau hinkte weiterhin der Nachfrage hinterher, was zeitweise zu regionalen Netzengpässen führte. Die Debatte um den Industriestrompreis, Kapazitätsmärkte und das zukünftige Marktdesign für Strom nahm an Fahrt auf. Gleichzeitig wurde deutlich, dass für eine erfolgreiche Energiewende nicht nur technologische, sondern auch infrastrukturelle Aspekte stärker in den Fokus rücken müssen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland steht damit weiterhin vor der Herausforderung, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit ambitionierten Klimazielen zu verbinden.

Geschäftsentwicklung

Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und des verschärften Wettbewerbs behaupteten sich die Stadtwerke im Berichtsjahr als verlässlicher und leistungsfähiger Partner für die Bürgerinnen und Bürger in Detmold. Mit einer klaren strategischen Ausrichtung und hoher technischer Kompetenz haben wir unsere Aufgabe als zukunftsorientierter Energieversorger gestärkt und konsequent in die Instandhaltung sowie den klimaschonenden Ausbau unserer Infrastruktur investiert. Im Mittelpunkt standen dabei der Ausbau und die Verdichtung der Versorgungsnetze in den Sparten Strom, Fernwärme, Erdgas und Trinkwasser.

Die Inbetriebnahme der ultimativen Rutsche „Infinity“ und erneuerte Umkleiden im Aqualip erhöhen spürbar die Aufenthaltsqualität unserer Badegäste. Durch die Modernisierung der Wasser- und Schalltechnik, der energetischen Abdeckung des Außenbeckens und der Dämmung der AquaBlitz-Rutsche wurde darüber hinaus die Energieeffizienz des Bades deutlich gesteigert.

Neubau – Vorbild für den Klimaschutz

Auf rund 6.000 Quadratmetern ist auf dem Grundstück der Stadtwerke „Am Gelskamp“ das neue Werkstatt- und Verwaltungsgebäude errichtet worden. Der Bau folgt dem Cradle-to-Cradle-Prinzip als Teil der Klimaschutzstrategie der Stadtwerke. Der Umzug in das neue Gebäude fand im April 2024 statt. Moderne Arbeitsplätze bieten hier den rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen zukunftsorientierten Arbeitsplatz. Alle Verwaltungs- und Betriebsabteilungen einschließlich der angrenzenden Lager- und Werkstatträume befinden sich unter einem Dach. Dies führt zu einer messbaren Optimierung der internen Arbeitsprozesse und des Informationsflusses.

Das Gebäudekonzept setzt auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und eine aktive Energieversorgung. Neben der eigenen, regenerativ erzeugten Fernwärme decken zwei Photovoltaikanlagen den Eigenstromverbrauch ab. Durch den Einsatz moderner und energiesparender Technik erreicht der Neubau annähernd Passivhaus-Standard. Ein Gründach fördert die Biodiversität, und eine moderne Ladeinfrastruktur ergänzt das Mobilitätskonzept. Ein integrierter Veranstaltungsraum „Forum“ schafft Raum für den Dialog mit Privat- und Geschäftskunden sowie Schulen und Vereinen.

Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Detmold

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren großartigen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr. Dank ihres Engagements konnten sich die Stadtwerke Detmold auch in einem herausfordernden Marktumfeld behaupten und das Jahr erfolgreich mit einem guten Geschäftsergebnis abschließen

Risikomanagement

Die Anforderungen, die die Stadtwerke Detmold zur Einrichtung eines Risikomanagements gemäß § 91 Abs. 2 AktG verpflichten, werden mit dem Risikomanagementsystem „Ready4Risk“ umgesetzt. Anhaltende internationale Konflikte tragen auch im Berichtsjahr zu volatilen Energiemärkten bei. Hieraus ergibt sich für die Stadtwerke die Notwendigkeit, sich mit den Risiken und Chancen im Unternehmensumfeld weiterhin intensiv auseinanderzusetzen.

Auch in 2024 wurde sichergestellt, dass bestehende Risiken erfasst, analysiert und bewertet sowie an die Entscheidungsträger weitergeleitet wurden. Hierzu fand ein regelmäßiger Austausch zwischen der Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat und in Einzelgesprächen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden statt. Dokumentation, Angemessenheit und Funktionsfähigkeit des Risikomanagements ist von den Abschlussprüfern geprüft und bestätigt worden.

Ausblick – Bundesbank prognostiziert minimales Wachstum

Die wirtschaftliche Lage Deutschlands 2025 ist von anhaltender Schwäche geprägt. Die führenden Institute erwarten nur ein geringes BIP-Wachstum von 0,1 – 0,2 %. Hauptgründe sind globale Unsicherheiten, neue Handelshemmnisse, hohe Energiepreise und strukturelle Herausforderungen wie der Fachkräftemangel. Die Inflation stabilisiert sich leicht bei rund 2,1 %.

Jörg Karlikowski, Geschäftsführer